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Was du tolerierst, wird zur Norm â ein Aufruf, dich selbst nicht lĂ€nger zu verraten
Verletzt hast du dich nicht durch das, was andere getan haben.
Sondern durch das, was du dir selbst abgewöhnt hast zu fĂŒhlen.
Durch das, was du aus Angst zu verlieren, immer wieder durchgehen lieĂest.
Es beginnt leise.
Ein ĂŒberhörter Impuls.
Ein heruntergeschlucktes "Nein".
Ein LĂ€cheln, obwohl du innerlich schreist.
Und irgendwann fragst du dich, wie du in dieser RealitÀt gelandet bist, in der du dich selbst nicht mehr erkennst.
Was du mehr als einmal tolerierst, wird unweigerlich zu einem Muster.
Nicht, weil du schwach bist, sondern weil du menschlich bist. Weil wir hoffen, dass es sich von allein Àndert. Weil wir glauben, dass Liebe Kompromiss bedeutet. Aber manche Kompromisse kosten
dich mehr, als sie bringen. Sie kosten dich deine Klarheit, deine Energie, deinen Selbstrespekt.
Grenzen setzen klingt oft wie Kampf.
Aber in Wahrheit ist es ein Akt der Liebe.
Nicht gegen andere, sondern fĂŒr dich.
Denn jedes Mal, wenn du etwas zulĂ€sst, das gegen dein BauchgefĂŒhl, deine Werte oder dein Wohlbefinden verstöĂt, sendest du eine stille Botschaft: "Das ist okay."
Auch wenn es das nicht ist.
Nicht fĂŒr dein Nervensystem.
Nicht fĂŒr dein inneres Kind.
Nicht fĂŒr das Leben, das du eigentlich fĂŒhren willst.
Du hast Dinge toleriert, die dich innerlich zusammenziehen lieĂen.
Hast genickt, obwohl alles in dir schrie.
Hast aus Liebe geschwiegen, bis du dich selbst nicht mehr hören konntest.
Und irgendwann wird das, was du schweigend hingenommen hast, zur Norm.
Nicht ĂŒber Nacht.
Aber still.
StĂŒck fĂŒr StĂŒck.
Bis deine Grenzen so weich geworden sind, dass du sie selbst nicht mehr spĂŒrst.
Und du beginnst, dich in fremden Leben zu verlieren.
In Erwartungen, die nie deine waren.
In Rollen, die dir nie gepasst haben.
In einer Welt, die dich feiert, solange du leistest, lÀchelst, funktionierst.
Doch Grenzen setzen ist kein Egoismus.
Es ist ein Erinnern.
Ein ZurĂŒckrudern zu dir.
Ein Aufrichten inmitten von all dem, was dich klein halten will.
Du musst keine Mauern bauen, um dich zu schĂŒtzen.
Aber du darfst TĂŒren schlieĂen, die immer nur einseitig aufgehen.
Du darfst RÀume verlassen, in denen du stÀndig um Luft ringst.
Und du darfst laut "Nein" sagen, auch wenn dein GegenĂŒber damit nicht rechnet.
Denn jedes "Nein" zu etwas, das dir nicht gut tut,
ist ein leiser, machtvoller Liebesbrief an dein inneres Selbst.
Ein "Ja" zu deinem Frieden.
Ein "Ja" zu deinem Wert.
Ein "Ja" zu einem Leben, das dich nicht auffrisst, sondern nÀhrt.
Grenzen bedeuten nicht HĂ€rte.
Sondern Tiefe.
Sorge.
Klarheit.
Sie sind die Stimme in dir, die sagt:
"Ich habe genug von 'zu viel'."
"Ich bin kein Container fĂŒr das Unerlöste anderer."
"Ich bin kein Kompromiss."
Es wird nicht immer leicht sein.
Manche Menschen werden dich plötzlich seltsam finden.
Andere werden dich verlieren,
nicht weil du zu streng bist,
sondern weil du endlich wahrhaftig bist.
Und dazwischen wirst du stehen.
Mit wackelnden Knien.
Aber mit einem Herzen, das atmen kann.
Was du tolerierst, wird zu deiner RealitÀt.
Du erschaffst deine Welt mit jeder stillen Zustimmung.
Mit jedem Moment, in dem du dich selbst verlÀsst, nur um jemand anderem nÀher zu sein.
Doch wahre NĂ€he beginnt dort,
wo du dich selbst nicht mehr verlierst.
Wo Liebe nicht mehr bedeutet, dich selbst zu opfern,
sondern dich selbst zu halten, auch wenn es niemand sonst tut.
Setze Grenzen nicht aus Trotz,
sondern aus dem tiefen Wissen,
dass dein Herz kein Ort fĂŒr Verwirrung ist.
Sondern ein heiliger Raum.
Ein Tempel fĂŒr das Echte.
FĂŒr das Sanfte.
FĂŒr das, was bleiben will, ohne dich zu verbiegen.
Und falls du gerade zögerst,
dich klein machst,
noch ein letztes Mal alles aushalten willst,
nur damit niemand enttÀuscht ist:
Frag dich nicht, was andere brauchen.
Frag dich, was du brauchst,
um wieder ganz zu sein.
Denn niemand wird dir jemals geben können,
was du dir selbst nicht erlaubst.
Lass deine Grenzen nicht aus Angst entstehen, sondern aus Liebe.
Nicht aus Trotz, sondern aus Tiefe.
Nicht als Strafe, sondern als Schutzraum.
Dein Herz ist kein Wartezimmer fĂŒr Leute, die nicht wissen, was sie wollen.
Es ist ein heiliger Raum.
Behandle es auch so.
Grenzen sind keine Trennung.
Sie sind eine EinladungÂ
an dich.
ZurĂŒckzukehren.
Zu dir.
Â©ïž Joe Turan
Bild: NetzfundÂ